Alles Glück der Welt

Thomas Brasch, geb. 1945 in Yorkshire, als Sohn deutscher Emigranten. 1947 Übersiedelung der Familie in die damalige sowjetische Besatzungszone; der Vater wird Staatssekretär und stellvertretender Minister für Kultur. Brasch absolviert die Kadettenschule der Nationalen Volksarmee und beginnt ein Journa-listenstudium, wird aber nach einem Jahr wegen seiner Regimekritik zwangsexmatrikuliert; 1968 wegen „staatsfeindlicher Hetze“ inhaftiert. 1969 entlassen, arbeitet er zunächst als Fräser in einer Fabrik – später als freier Schriftsteller. 1976, nach einem Protest gegen die Ausbürgerung W. Biermanns, stellt er einen Ausreiseantrag und siedelt in die Bundesrepublik über. 1977 erste Erfolge mit Theaterstücken; seine DDR-Alltagsgeschichten Vor den Vätern sterben die Söhne (1977) tragen ihm schlagartig Berühmtheit ein. In den 80er Jahren vor allem filmische Arbeiten. 1999 erschien von einem gigantischen Romanprojekt – geplant waren 2700 Seiten – der schmale Band Mädchenmörder Brunke. Brasch verstarb 2001 56-jährig in Berlin.

Der Film zu Braschs Drehbuch zu Alles Glück der Welt (1985) entstand nie. Das Script erzählt mit abgründigem Humor eine „Liebes- und Anti-Liebesgeschichte“, wobei seine sinnliche Sprache den Film wie vor einem inneren Auge ablaufen lässt: eine Satire in der Tradition E. Lubitschs und B. Wilders, zugleich ein Sittengemälde aus dem Westberlin der 80er Jahre.

Sonja Grüntzig, geb. 1976 in Zürich; Ausbildung an der dortigen Theaterhochschule; danach vier Jahre am Hans-Otto-Theater in Potsdam; seit April 2004 am Berliner Ensemble.

Jaecki Schwarz, geb. 1946 in Berlin-Köpenick, nach dem Abitur zunächst Lehre als Fotochemiefacharbeiter. 1965-69 Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg; 1974-93 am Berliner Ensemble. Seit 1967 Erfolge als Film- und Fernsehschauspieler, u. a. in zahlreichen Serien (etwa in Polizeiruf 110 als Hauptkomissar Schmücke).

Thomas Günther, geb. 1952 in Schneeberg/Erzgebirge; Autor und Fotograf; Verleger der Edition Galerie auf Zeit, Berlin.