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Cherubinischer Staub
Christian Lehnert
liest aus seinen Gedichten

„Der Reichtum dieses Bandes spricht für sich. Lebensweisheit trifft auf Leichtigkeit und Klarheit“, so Björn Hayer über Christian Lehnerts Gedichtband Cherubinischer Staub. Schon dessen Titel paart Metaphysisches mit Irdischem (und bezieht sich u.a. auf Angelus Silesius). Die Verbindung von Spiritualität und Natürlichkeit zieht sich durch Lehnerts gesamtes Werk, auch durch diesen Band: von einem „Wörterbuch der natürlichen Erscheinungen“ über biblische Themen bis hin zu „Baumgesprächen“. Das Ich reflektiert sich behutsam in seinen Wechselwirkungen mit der Natur und eröffnet dabei Räume jenseits der sichtbaren Welt, in denen nicht zuletzt der Glanz ihres Schöpfers erfahren wird. Christian Lehnert, geboren 1969 in Dresden, studierte Religionswissenschaft, Evangelische Theologie sowie Orientalistik und leitet aktuell das Liturgiewissenschaftliche Institut der Universität Leipzig. Für seine Gedichte wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. 2012 mit dem Hölty-Preis und 2016 dem Eichendorff-Literaturpreis, außerdem stammen von ihm mehrere Libretti (u.a. für Hans-Werner Henze). Heinrich Detering, Lyriker, Essayist und Germanist, lehrt Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen.

Die Auferstehung des Eisvogels

Was tut die Bläue, wenn sie niemand sieht?
Sie geht spazieren. Sie bewegt
sich an Kanälen und zergeht
in dem Gefieder eines Vogels:
Er geschieht.
Er wird nicht sein, er war nicht, er geschieht –
vereistes Licht, das einen Lidschlag lang besteht.

Christian Lehnert, aus: Cherubinischer Staub. Suhrkamp 2018, S. 43.

Cherubinischer Staub

Christian Lehnert
liest aus seinen Gedichten.

Moderation:
Heinrich Detering

Mittwoch, den 05.06.2019
20:00 Uhr

Lyrik Kabinett
Amalienstraße 83a
80799 München
(U3/U6 Haltestelle Universität)

Eintritt: € 8 / erm. € 6
Mitglieder des Freundeskreises: freier Eintritt
Abendkasse, freie Platzwahl