Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Das Mittelalter beschäftigt die Gegenwartslyrik. Nicht wenige Dichterinnen und Dichter haben in jüngerer Zeit neue Übersetzungen, Nachdichtungen und essayistische Auseinandersetzungen mit mittelhochdeutscher Literatur verfasst. Zwei von ihnen sind Marcel Beyer und Ursula Krechel. Ursula Krechel (geboren 1947) hat sich in ihrem jüngst erschienenen Essayband Gehen. Träumen. Sehen. Unter Bäumen (Jung und Jung 2022) u. a. mit der Mystikerin Mechthild von Magdeburg auseinandergesetzt. Beyer (geboren 1965) hielt 2015 im Lyrik Kabinett eine Zwiesprache mit dem spätmittelalterlichen Sänger Muskatblut (Wunderhorn 2016) und beschäftigt sich nun mit Ulrich von Lichtenstein und seinem fulminanten pseudo-autobiographischen Werk Frauendienst.
Tristan Marquardt, Lyriker und Mediävist, gab zusammen mit Jan Wagner die Anthologie Unmögliche Liebe. Die Kunst des Minnesangs in neuen Übertragungen (Hanser 2017) heraus.
Am Donnerstag, 9. Juni, um 19 Uhr, hält Andreas Kablitz (Universität zu Köln) im Lyrik Kabinett einen Abendvortrag „Die Lyrik im System der Gattungen“, in dem er über eine Neubestimmung lyrischer Rede nachdenkt. Das Programm der Tagung findet sich unter: https://www.germanistik.uni-muenchen.de/aktuelles/veranstaltungen/kellner_rudolph_lyriktagung/index.html.
Das Mittelalter
und die
Gegenwartsliteratur
Ein Abend mit
Ursula Krechel
und
Marcel Beyer
Moderation:
Tristan Marquardt
Lyrik Kabinett
Amalienstr. 83a / Rückgebäude
80799 München
Tagung: Das Mittelalter und die Gegenwartsliteratur
Tagung: Eintritt frei
Abend: € 8 / € 6; Mitglieder: freier Eintritt
Abendkasse, freie Platzwahl
Bitte melden Sie sich zu der Abendveranstaltung an: info (at) lyrik-kabinett.de.