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Prekäre Identitäten

Zum Werk von Alexander Lernet-Holenia

Lesung im Rahmen der gleichnamigen Tagung veranstaltet vom Institut für deutsche Philologie, LMU München (Tagungsprogramm siehe unten)

Alexander Lernet-Holenia war ein Zeitgenosse Rainer Maria Rilkes und Stefan Zweigs. Er wurde als Lyriker, Theaterdichter und Drehbuchautor bekannt und als Verfasser der Romane Die Standarte (1934), Mars im Widder (1941/47) sowie der Novelle Der Baron Bagge (1936), die als Lernet-Holenias „Traumnovelle“ bezeichnet worden ist (Rüdiger Görner). Zu Lebzeiten umstritten und von den Nationalsozialisten verboten, gilt er neben Leo Perutz heute als „wichtigster österreichischer Erzähler des Phantastischen“ (Lexikon der phantastischen Literatur, 1998). Die Schauspielerin Linn Reusse, bekannt aus den Filmen Die Rote Zora (NDR/Studio Hamburg, 2008) und Unterm Radar (WDR/ARD, 2015), liest aus Lernet-Holenias Gedichten. Die Lesung wird begleitet von dem Literaturwissenschaftler Rüdiger Görner, der viele der Werke Lernet-Holenias herausgegeben hat (u.a. den Band, aus dem die Gedichte gelesen werden: Fragmente aus verlorenen Sommern, 2001) und der im Lyrik Kabinett bereits einen früheren reichhaltigen Abend zu Dichter-Paaren gestaltet hat.

Im Anschluss an die Lesung findet ein Sektempfang statt.

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INTERNATIONALE TAGUNG:

Zum Werk von Alexander Lernet-Holenia

Mit Robert Dassanowsky, Franziska Mayer, Rüdiger Görner, Kay Wolfinger, Erik Schilling, Daniela Strigl, Clemens Ruthner, Christophe Fricker, Stéphane Pesnel, Manfred Müller, Markus May und Gerald Sommer

Veranstaltet von Institut für deutsche Philologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung

Tagung: Donnerstag, 17. Mai 2018, 14.00 Uhr bis Samstag, 19. Mai 2018, 18.00 Uhr
Lesung: Donnerstag, 17. Mai 2018, 18.30 Uhr

Anmeldung zur Tagung und/oder Lesung bis 9. Mai an margit.dirscherl (at) lmu.de

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PROGRAMM

Donnerstag, 17. Mai

14.00     Oliver Jahraus (München): Begrüßung & Einleitung

Moderation: Helmuth Kiesel (Heidelberg)

14.30     Robert Dassanowsky (Colorado Springs, Colorado): Ein Identitätstreffen:  Alexander Lernet-Holenia, Erich Engel und die Zukunft des österreichischen Ständestaates im Spielfilm Hohe Schule (1934)

15.15     Kaffeepause

15.45     Franziska Mayer (München): Gespiegelte Untergänge. Zum Geschichtskonzept im Prosawerk von Alexander Lernet-Holenia

16.30     Rüdiger Görner (London): Verlässliches im Unsicheren. Alexander Lernet-Holenias erzählte Zwischenräume

18.30    Linn Reusse liest aus Fragmente aus verlorenen Sommern, mit Überleitungen von Rüdiger Görner. Anschließend Sektempfang.

 

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Freitag, 18. Mai

Moderation: Mario Grizelj (München)

9.30       Daniela Strigl (Wien): Wirklicher als die wirkliche Welt – Der Baron Bagge als Reflex des habsburgischen Mythos

10.15     Stéphane Pesnel (Paris): Der Graf von Saint-Germain oder die Identitätsproblematik im Spannungsfeld von Mythos und Geschichte

11.00     Kaffeepause

11.30     Christophe Fricker (Bristol): Verhalten, Entscheidung, Erzählung. Identitätskrisen in Ich war Jack Mortimer aus phänomenologischer und narratologischer Sicht

12.15     Michaela Nicole Raß (München): Die sich Entziehenden. Frauenfiguren in den Romanen Lernet-Holenias

13.00     Mittagspause

Moderation: Michaela Nicole Raß

14.30     Markus May (München): Eine alternative Version der Moderne in der österreichischen Literatur der zwanziger bis vierziger Jahre

15.15     Gerald Sommer (Berlin): „Wir werden niemandem ‚den Wurschtel machen‘“. Zum Briefwechsel zwischen Heimito von Doderer und Alexander Lernet-Holenia

16.00     Kaffeepause

16.30     Buchvorstellung von Clemens Ruthner (Dublin): Habsburg’s ‘Dark Continent’: Postkoloniale Lektüren zur österreichischen Literatur und Kultur im langen 19. Jahrhundert

18.30     Gemeinsames Abendessen

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Samstag, 19. Mai

Moderation: Kay Wolfinger (München)

9.30       Manfred Müller (Wien): Zer- und Verfallsprozesse in Lernet-Holenias Arbeiten der Zeit zwischen 1945 und 1950 im Kontext (Aichinger, Doderer, Rezzori, Eisenreich)

10.15     Margit Dirscherl (München): Schwindel und Staub. Zum Weltkriegsbeginn in Mars im Widder

11.00     Kaffeepause

Moderation: Paul Michael Lützeler (St. Louis, Washington)

11.30     Kay Wolfinger (München): Die Esoterik der Schrift: Alexander Lernet-Holenia und das Okkulte

12.15     Erik Schilling (München): „Soll ich euch Götter | nennen?“ Ein narratologischer Blick auf die Präsentation von Transzendenz in der Dichtung Alexander Lernet-Holenias

13.00     Mittagspause

14.30     Clemens Ruthner (Dublin): Die dunkle Seite des österreichischen Mondes. Der Graf Luna als (NS-)Trauma-Narrativ

15.15     Abschlussdiskussion

16.00     Kaffeepause

16.30     Filmvorführung „Spionage“ (1955, Regie: Franz Antel)     

18.30     Gemeinsames Abendessen

Die Grenzen nur der Dinge gehen uns an:
der Dieb, der ehrlich ist, der Mörder mit
dem weichen Herzen, und auch der an Gott
nicht glaubt, doch abergläubisch ist, das Luder,
das in französische Romane flüchtet.
Wir bleiben voll Verdacht, wenn diese alle
auch glauben, auf dem schwindeligen Weg
der Mitte weitergehn zu können …

Alexander Lernet-Holenia

Gastveranstaltung

Prekäre Identitäten

Zum Werk
von
Alexander
Lernet-Holenia

Internationale Tagung
und
öffentliche Lesung
aus Lernet-Holenias Werken von
Linn Reusse,
begleitet von
Rüdiger Görner

Programm siehe links

Veranstalter: 
Institut für deutsche Philologie,
LMU München

Donnerstag, den 17.05.2018
18:30 Uhr

Lyrik-Bibliothek
Amalienstr. 83a / Rückgebäude
80799 München

Eintritt frei

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