Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Eine rare Gelegenheit, ein geistiges Zwillingsgestirn polnischer Lyrik in München zu erleben: Ryszard Krynicki, geboren 1943 im Lager Windberg, St. Valentin, ist Lyriker, Verleger und Übersetzer und wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet, u.a. 2000 mit dem Friedrich-Gundolf-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung für die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland und 2015 mit dem Zbigniew-Herbert-Preis. Krynicki übertrug Trakl, Benn, Brecht, Celan, Reiner Kunze und viele andere ins Polnische, erweist in seinen Gedichten immer wieder Zbigniew Herbert die Ehre und fungierte für die Gesammelten Gedichte Herberts (Suhrkamp 2016) als Herausgeber. Zbigniew Herbert selbst (1924 in Lemberg – 1998 in Warschau) erlebte sowohl die sowjetische, als auch die deutsche Besatzung und schloss sich 1943 dem polnischen Widerstand an. Mit seinen seit 1956 erscheinenden Gedichten – vor allem mit seiner Figur Herr Cogito – gehört er zu den wirkmächtigsten Stimmen der polnischen Lyrik des 20. Jahrhunderts. Zusammen mit Krynicki bestreiten den Abend die Übersetzerin Renate Schmidgall und Michael Krüger.
Wenn
Wenn der Clown an die Macht kommt,
hört er nicht auf, komisch zu sein – aber wem
ist er dann zum Lachen?
Ryszard Krynicki,
übersetzt von Renate Schmidgall,
aus: Sehen wir uns noch? Aus dem Polnischen von Karl Dedecius, Esther Kinsky und Renate Schmidgall.
Edition Lyrik Kabinett bei Hanser, München 2017, S. 79.
Ryszard Krynicki
liest aus seinem eigenen neuen Band
und präsentiert die
Gesammelten Gedichte
von Zbigniew Herbert
(polnisch / deutsch)
Zusammen mit
Renate Schmidgall (Übersetzerin)
und Michael Krüger
Lyrik Kabinett
Amalienstr. 83a
80799 München
Eintritt: € 7.- / erm. € 5.-
Mitglieder Lyrik Kabinett: freier Eintritt
Abendkasse, freie Platzwahl