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Theodor Storm, der 'letzte Lyriker':
Ein Abend zum 200. Geburtstag

Theodor Storm, der hauptberuflich als Jurist tätig war, schätzte seine Lyrik stets höher ein als die Novellen, Märchen und Erzählungen (Der Schimmelreiter, Die Regentrude), die ihn berühmt machten. In einer an Heine und Eichendorff geschulten Tradition der ‚Erlebnisdichtung’ sah Storm sich selbst gar als „letzten Lyriker“ seiner Zeit. In seinen Gedichten verarbeitet er immer wieder auch rauschhafte oder tragische Erlebnisse seines Lebens, von der ersten Liebe bis zum Tod seiner geliebten Frau Constanze oder dem Nachdenken über die eigene Vergänglichkeit. Dabei richtet sich der Blick nicht selten fragend und staunend auf die Natur, auf Flora und Fauna – und das Meer. Andreas Blödorn ist Professor für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft an der Universität Münster. Seine Schwerpunkte sind die Literatur des Realismus und der Moderne. Julia Cortis ist Sprecherin und Moderatorin (u.a. bei Bayern 2, BR-Klassik, für die ARD und beim BR Fernsehen). 

Über die Heide

 

Über die Heide hallet mein Schritt;
Dumpf aus der Erde wandert es mit.

Herbst ist gekommen, Frühling ist weit –
Gab es denn einmal selige Zeit?

Brauende Nebel geisten umher;
Schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer. 

Wär ich hier nur nicht gegangen im Mai!
Leben und Liebe, – wie flog es vorbei! 

 

Theodor Storm 

 

Moderation: Andreas Blödorn

Rezitation: Julia Cortis

Montag, den 18.09.2017
20:00 Uhr

Lyrik Kabinett
Amalienstr. 83a
80799 München

Eintritt: € 8 / (erm.) € 6

Mitglieder Lyrik Kabinett:
freier Eintritt

Abendkasse, freie Platzwahl

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