Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
„Sprahahache“ – was ist sie? Etwas, das aus der Stirne wächst oder dem man eine Schicht nach der anderen abziehen muss? Als „bildversiert, zeitdiagnostisch, äußerst gewitzt und tragisch-komisch“ beschreibt Christian Metz (FAZ) Karin Fellners Gedichte aus dem Band eins: zum andern. Der Sprache als Machtinstrument ist auch die deutsch-ungarische Sprach-Performerin Kinga Tóth auf der Spur, die sie etwa in ungarischen Kinderliedern findet. Mit beiden und vielen anderen hat der Kölner Dichter und Herausgeber Adrian Kasnitz um jedes Wort gerungen und ihre Gedichte in der parasitenpresse veröffentlicht, die jetzt ihr 20-jähriges Jubiläum feiert. Karin Fellner, 1970 in München geboren, veröffentlichte fünf Gedichtbände. Kinga Tóth, geb. 1983, lebt in Ungarn und Deutschland. Sie ist Sprachwissenschaftlerin, (Klang-)Poet-Illustratorin und Kulturmanagerin. Ihre Texte inszeniert sie als Performance und mit Installationen. In der parasitenpresse erschienen Party (2019) und Wir bauen eine Stadt (2016). Von Adrian Kasnitz, 1974 an der Ostsee geboren, erschienen zuletzt die Gedichtbände Kalendarium #1 bis #5 (2015-2019) und Glückliche Niederlagen (2016) sowie der Roman Bessermann (2017). Für seine Texte, die mit Sprach- und Alltagsschnipseln arbeiten, erhielt er u. a. das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium und den GWK-Förderpreis.
Fotos unten:
Karin Fellner (c) Heike Bogenberger
Adrian Kasnitz (c) Jan-Niklas Thape
„wenn du die Stirne furchst, wächst daraus eine Zwiebel / Schädel, du Umspannwerk!“
Karin Fellner, aus: eins: zum andern, parasitenpresse 2019, S. 63
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„meine finger strahlen im januar / im februar frieren sie nicht mehr / meine augen jucken im märz“
Kinga Tóth, aus: Party, parasitenpresse 2019, S. 11
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„Das wird dir nicht gefallen: / Ich nehme deinen Spiegel und haue ihn hin / Das wird dir nicht geafllen: / Wie ich die Zunge strecke / Es knirscht etwas, tut weiter nichts“
Adrian Kasnitz, aus: Kalendarium #5, parasitenpresse 2019, S. 19
Wächst daraus eine Zwiebel
Ein mehrschichtiger Abend mit
Kinga Tóth,
Karin Fellner
und
Adrian Kasnitz
Lyrik Kabinett
Amalienstr. 83a
80799 München
Eintritt: € 8 / (erm.) € 6
Mitglieder Lyrik Kabinett: Eintritt frei
Abendkasse, freie Platzwahl